
Berufsportrait: Psychologe
Sie sind Experten für menschliches Verhalten und Erleben; analysieren, beraten und unterstützen Menschen in den verschiedensten und schwierigsten Lebenslagen: Psychologen. Sehen wir uns daher diesen überaus vielseitigen Beruf mit seinen unterschiedlichen Herausforderungen und Voraussetzungen einmal genau an und finden auch heraus, warum so einige von ihnen nicht in der eigenen Praxis, sondern oftmals in den Büros großer Unternehmen zu finden sind!
Aufgaben und Tätigkeiten:
Vorweg: Der Alltag eines Psychologen oder einer Psychologin ist von analytischem Denken und Einfühlungsvermögen geprägt, denn zu den zentralen Aufgaben gehören Beobachtungen und Analysen von Verhaltensweisen sowie die Durchführung psychologischer Beratungen. Ganz klassisch kann das bedeuten, dass du als Psychologe mit Menschen arbeitest, die mit psychischen Belastungen oder Erkrankungen kämpfen, mögliche Störungen ihrerseits diagnostizierst und schließlich passende Lösungen entwickelst.
Darüber hinaus erstellst du Gutachten, etwa im klinischen Bereich, bei Gericht oder in der Arbeitspsychologie. Deine Arbeit erfordert dabei nicht nur Fachwissen, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären und gezielt auf die Bedürfnisse deiner Klienten einzugehen.
Ausbildung und Voraussetzungen:
Für ein Psychologiestudium benötigst du die allgemeine Hochschulreife oder eine fachgebundene Hochschulreife. Darüber hinaus sind analytische Fähigkeiten essentiell, da du oft mit komplexen Daten und Zusammenhängen arbeitest.
Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke sind unerlässlich, um mit Klienten oder Patienten effektiv zu arbeiten. Zudem solltest du psychisch belastbar sein, da du dich häufig mit schweren und emotional anspruchsvollen Themen auseinandersetzen musst.
Das Studium selbst umfasst einen Bachelorabschluss, der in der Regel sechs Semester dauert, gefolgt von einem Master, der weitere vier Semester in Anspruch nimmt. Insgesamt benötigst du also fünf bis sechs Jahre für deine akademische Ausbildung.
Während des Studiums lernst du die Grundlagen der Psychologie kennen, von Entwicklungs- und Sozialpsychologie bis hin zu Diagnostik und Statistik. Außerdem sind Praktika in verschiedenen Arbeitsfeldern oft Teil des Studiums, die dir ermöglichen, praktische Erfahrungen zu sammeln und herauszufinden, welcher Bereich dich am meisten interessiert.
Vergütung:
Während des Studiums erhältst du in der Regel keine Vergütung, kannst dafür allerdings nach deinem Abschluss meist mit einem attraktiven Gehalt rechnen. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 3.500 bis 4.000 € brutto monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung kannst du durchschnittlich zwischen 4.454 und 5.803 € verdienen, während erfahrene Psychologen Gehälter von bis zu 7.000 € brutto monatlich erreichen können.
Einsatzbereiche:
Was genau du nach dem Studium machst, kann sehr unterschiedlich ausfallen: In der klinischen Psychologie betreust du Patienten mit psychischen Erkrankungen, während du in der Arbeits- und Organisationspsychologie Unternehmen bei der Optimierung von Arbeitsprozessen oder der Mitarbeiterführung unterstützt.
Weitere spannende Einsatzgebiete sind die Bildungspsychologie, die sich mit Lern- und Entwicklungsprozessen beschäftigt, die Medienpsychologie oder die Wirtschaftspsychologie. Alternativ kannst du dich auf Fachgebiete wie Neuropsychologie, Verkehrspsychologie oder Pädagogische Psychologie spezialisieren. Außerdem bist du als Psychologe auch in der reinen Forschung und Lehre gern gesehen, um so zur Weiterentwicklung des Feldes beizutragen. Allgemein kann dir eine Promotion viele spannende Perspektiven eröffnen, da du so – neben etwa der leitenden Tätigkeit in der Forschung – beispielsweise auch Führungspositionen in Kliniken, Unternehmen oder Beratungsagenturen wahrnehmen oder dich leichter selbstständig machen kannst. Aber hey, auch ohne Doktortitel oder Professur ist in diesem Feld einiges möglich. Trau dich!