Paypal: Die falsche Verlinkung

Dass mit dem Bezahlsystem von Paypal auch Schindluder getrieben werden kann, hatten wir ja bereits in einem anderen Beitrag behandelt. Doch diesmal soll es nicht um betrügerische Überweisungen gehen, sondern um die Phantom- oder Fake-Shops, die seit geraumer Zeit das Internet heimsuchen.

Optisch lassen sich so manche dieser Anbieter kaum bis gar nicht von seriösen Seiten unterscheiden, weshalb der Scam leider oft erst dann auffliegt, wenn auch nach Wochen langem Warten keine Ware eintrifft und der hoch gepriesene Kundenservice mit einem Mal unerreichbar bleibt.

Doch: potenzielle Gefahren lauern bei Fake Shops natürlich viele. Wie genau äußerst sich das also in Kombination mit Paypal?

Gucken wir uns dafür auch hier das Bezahlsystem von Paypal zunächst einmal genauer an.

Die zwei Varianten „Waren und Dienstleitsungen“ für gewerbliche Käufe und „Freunde und Familie“ für private Überweisungen sind vermutlich nahezu jedem bekannt. Ebenso geläufig ist gewiss, dass nur bei der ersten Variante Zahlungen problemlos storniert bzw. zurückgezogen werden können, während hingegen alles, was über „Freunde und Familie“ geht, im Zweifelsfall verschwunden bleibt. Denn da der Service davon ausgeht, dass man hier bei Fehlerchen gewiss alles im vertrauten Kreise regeln könne, sind die Sicherheitsmechanismen auch entsprechend gering ausgeprägt.

Wie sich Betrüger das im Falle von Fake Shops zu nutze machen?

Indem sie unter den Bezahlmöglichkeiten nicht zum klassischen Überweisungsformular für „Waren und Dienstleistungen“ verlinken, sondern stattdessen zu „Freunde und Bekannte“. Das Fatale: Beide Versionen sehen nahezu identisch aus.

Wer also nichts ahnend auf „Bezahlen“ klickt, überweist nicht etwa den Kaufpreis, sondern gewissermaßen nur eine Art Geldgeschenk.

Und wie beim letzten Paypal-Betrug gilt auch hier: Erstmal verschickt, lässt sich das Geld für gewöhnlich nicht mehr zurückholen, denn auch der Handlungsraum für Polizei und Co. Ist hier noch sehr gering.

Die beste Waffe ist auch hier daher Prävention – und die beginnt natürlich schon beim Shop selbst!

Funktionieren die Seiten? Sind die Preise ungewöhnlich günstig oder vielleicht sogar falsch geschrieben? Hat der Shop ein Impressum? Sind dort irgendwelche Auffälligkeiten zu sehen? Und vergessen wir auch nicht die Rezensionen! Was sagt man beispielsweise in unabhängigen Vergleichsportalen oder Foren über den Anbieter oder seine Seite?

Sieht das alles gut aus, muss natürlich auch das leider nichts heißen, da gerade in Zeiten von KI Seiten immer leichter geklont werden können.

Ein Blick aufs Bezahlsystem kann da Abhilfe schaffen. Werden nur Zahlungen per Vorkasse oder Kreditkarte angenommen, kann das bereits ein Warnsignal sein, weil Betrüger bei beiden Varianten besonders gut mit dem Geld ihrer Opfer verschwinden können.

Sind jedoch andere Möglichkeiten verfügbar, sollte – wie in unserem Beispiel mit Paypal – immer genau darauf geachtet werden, an wen die Zahlung letztlich geht. Bei Paypal wird dies in der Regel immer einmal am unteren Teil der Seite bzw. unter dem blauen „Jetzt zahlen“-Button angezeigt. Weicht der Firmenname ab oder handelt es sich sogar um den einer Privatperson, sollte umgehend Abstand gehalten werden.