Kleinanzeigen: Bankcode-Betrug

Die Funktion “Sicher bezahlen” auf dem Portal Kleinanzeigen sorgt seit ihrer Einführung für viele glatte Warenwechsel – und jede Menge Betrügereien.

Eine davon, den Kreditkartenbetrug haben wir bereits in einem anderen Beitrag besprochen, wollen uns heute aber einer anderen Variante widmen: Dem Bank-Code-Scam.

Dieser ähnelt in vielen Punkten der Kreditkartenmasche: Die Betrüger geben vor, sich für die angebotene Ware ihres ahnungslosen Opfers zu interessieren, bitten um “Sicher bezahlen” und bewegen es dann dazu, auf irgendwelche Links zu klicken, die angeblich zur Zahlmethode gehören würden. Irgendwo im Prozess werden dann die Kreditkartendaten gefordert, um den Verkäuferaccount zu “verifizieren” und kurz darauf plündern die Betrüger das Bankkonto.

Im Gegensatz zum Kreditkarten-Scam ist der Bankcode-Betrug allerdings deutlich besser getarnt, weil das System “Sicher bezahlen” tatsächlich die Bankdaten (nicht aber Kreditkarteninfo!) des Verkäufers verlangt. Denn bei “Sicher bezahlen” geht das Geld nicht direkt vom Konto des Käufers auf das des Verkäufers über, sondern wird erst bei einem Treuhändler verwahrt. Ist das Geld dort eingetroffen, geht eine automatische Zahlbestätigung raus, damit der Verkäufer in Ruhe die Ware losschicken kann. Und hat diese es endlich erfolgreich zum Käufer geschafft, bekommt der Verkäufer sein Geld ausgezahlt.

Dass auch hier leicht Schindluder getrieben werden kann, indem der Käufer beispielsweise einfach behauptet, keine Ware erhalten zu haben, liegt auf der Hand, soll uns aber erstmal nicht weiter interessieren.

Wie läuft also der Bankcode-Scam weiter, sobald der Verkäufer fälschlicherweise seine Daten eingibt?

Entweder mit einer vermeintlich versehentlichen Abbuchung vom Bankkonto der Opfer oder aber zumindest mit einer gefälschten Botschaft über eine angeblich fehlgeschlagene Überweisung auf deren Konto – oder, oder, oder. Kurz: Die Betrüger werden in irgendeiner Form kreativ und behaupten entweder selbst oder durch gefälschte Systembenachrichtigungen, dass das Opfer noch den vierstelligen Bankcode eingeben müsste, um sein Geld wirklich empfangen zu können.

Wer in all dem Stress und Frust darauf eingeht, darf sich bald über geplünderte Konten “freuen”, deren Verluste die Banken nicht unbedingt immer zurückerstatten. Die Polizei zu kontaktieren und Anzeige zu erstatten, ist dennoch ein vernünftiger Schritt, denn je mehr Info bzw. zu untersuchende Vorfälle die Beamten haben, desto besser können sie auch gegen die Täter vorgehen.

In erster Linie hilft aber vor allem eines: Prävention. Das bedeutet auch hier, sich niemals auf irgendwelche fremden Links einzulassen und persönliche Daten wie E-Mail-Adresse oder Telefonnummer am besten auch nicht herauszugeben. Zwar braucht Kleinanzeigen beides tatsächlich für “Sicher bezahlen”, allerdings müssen dafür keine wildfremden Seiten besucht werden und die nötigen Hinweise kommen auch nicht per privater Nachricht vom potenziellen Käufer oder alternativ als E-Mail daher, denn das System informiert den Nutzer immer direkt über die weiteren Schritte – und nur über “Nachrichten”.